Achtsamkeit, Kreativität und Entspannung

Achtsamkeit, Kreativität und Entspannung

Therapien wie Achtsamkeit sowie Kreativ- und Ergotherapie helfen den Patienten, den eigenen Fokus wieder zu gewinnen und eigene Stärken zu entdecken

Achtsamkeit

Achtsamkeit hat seinen Ursprung in buddhistischen Traditionen. In der Achtsamkeitsgruppe lernen unserer Patienten, die Aufmerksamkeit auf das gegenwärtige Erleben zu lenken sowie Selbststeuerung und Aufmerksamkeitslenkung zu trainiert. Achtsamkeit unterbricht automatisierte Denkprozesse und Handlungen. Zu den Übungen in der Achtsamkeitsgruppe gehören u. a.:

  • 5-Sinne-Achtsamkeit: Die Patienten fokussieren die Aufmerksamkeit auf einen Sinneskanal. Diese Übungen sind meist leicht zugänglich und können im Alltag zur Spannungsreduktion (durch Fokuswechsel) genutzt werden.
  • Übungen mit dem Fokus auf Atmung und Körperempfinden: Diese anspruchsvollen Übungen bieten wir in sehr kurzen Sequenzen an. Die Patienten stärken den Zugang zum inneren Erleben. Die Atemwahrnehmung wirkt oft beruhigend. Die Teilnehmer der Achtsamkeitsgruppe bekommen passend zu den Übungen und Anregungen aus der Therapie kleine Übungsaufgaben für den Alltag.

Kreativ- und Ergotherapie

In der Ergotherapie fordern wir unsere Patienten auf, etwas zu tun. Denn handeln und tätig Sein sind Teil der menschlichen Natur. In der Ergotherapie sollen die Patienten

  • ihre Handlungskompetenz erweitern
  • soziale Kompetenzen erwerben
  • die Kommunikation verbessern
  • psychische und kognitive Funktionen verbessern
  • ihre Persönlichkeit entfalten und weiterentwickeln

Dazu nutzen wir u. a. folgende Materialien:

  • Farben
  • Ton
  • Speckstein
  • Holz
  • Papier/Pappe
  • Linoldruck

Zusätzlich arbeiten die Patienten im Garten. Auch interaktionelle Spiele stehen auf dem Therapieplan. Die Ergotherapie findet 2- bis 3-mal pro Woche für 1,5 Stunden in Kleingruppen oder in Einzelbehandlung statt.

Kognitives Training

Das kognitive Training ist ein spezielles von Neuropsychologen entwickeltes, computergestütztes Trainingsprogramm. Dieses Training steht auf dem Therapieplan, wenn psychische Störungen mit geistigen Leistungseinbußen einhergehen, z. B bei Teilleistungsschwächen in den Bereichen

  • Aufmerksamkeit
  • Gedächtnis
  • logisches Denken
  • Rechnen

Den Schweregrad des Trainings passen wir individuell an und ändern ihn im Verlauf der Behandlung abhängig von den Therapiefortschritten. Je nach Indikation findet „Gehirnjogging“ in Einzel- oder Zweier-Gruppen ein bis drei Mal wöchentlich statt. Manche Patienten freuen sich so über ihre Fortschritte, dass sie auch für sich alleine zusätzliche Übungszeiten einbauen.

Entspannungsverfahren

Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen sind innerlich unruhig, stehen unter innerem Stress und schlafen schlecht. Therapien, die Anspannung reduzieren, sind daher in der Gesamtbehandlung wichtig.

  • Wir wenden in der Regel die sogenannte Progressive Muskelrelaxation an. Diese Methode ist effektiv. Patienten lernen sie sehr schnell.
  • Auch sogenannte „Traumreisen“ können helfen, zur Ruhe zu kommen.
  • Mit Hilfe von Biofeedback können Sie psychophysiologische Zusammenhänge erkennen und gezielt Entspannungstechniken unter Anleitung erarbeiten.
  • Auch verschiedene Übungen aus der Achtsamkeitstherapie und des Qi Gong haben entspannende Wirkungen.

Wichtig ist, dass Sie unter den verschiedenen Entspannungsverfahren das auswählen, welches Ihnen individuell hilft und das Sie möglichst in vielen Lebenssituationen anwenden können.