Affektive Störungen wie Depressionen und bipolare Störungen

Affektive Störungen wie Depressionen und bipolare Störungen

Wenn Stimmungsveränderungen krankhaft werden, spricht man von affektiven Störungen. Hierzu zählt die bipolare Störung, bei der sich depressive und manische Phasen abwechseln.

Affektive Störungen: Definition

Je nach Lebensphase ist jeder Mensch mal traurig und mal voller Freude. Solche Stimmungsschwankungen sind ganz normal.

Wenn sich die Stimmungslage allerdings extrem verändert, können affektive Störungen der Grund sein. Ein Patient mit einer affektiven Störung kann depressive Phasen mit gedrückter Stimmung und Antriebslosigkeit erleben und daran anschließend manische Phasen mit gehobener Stimmung, Euphorie und verstärktem Tatendrang. Wechseln sich manische und depressive Phasen ab, spricht man von einer bipolaren Störung. Anders ist es bei einer unipolaren Depression: Hier folgt auf die depressive Phase keine manische Phase.

Affektive Störungen können akut oder chronisch, einmalig oder wiederkehrend sein.

Wie entsteht eine affektive Störung?

Der Stimmungswechsel hängt oft mit belastenden Situationen oder Stress zusammen. Viele Faktoren können eine affektive Störung beeinflussen:

  • genetische Veranlagung
  • körperliche Erkrankungen
  • Belastungen in der Kindheit
  • Stress
  • Konflikte
  • hormonelle Veränderungen
  • biologische Faktoren
Formen der affektiven Störungen
  • Depressionen
  • Manien
  • Bipolare Störung
Depressionen

Lebenskrisen, belastende Situationen und traumatische Erlebnisse können eine Depression auslösen. Eine Depression kann auch aufgrund einer anderen psychischen Störung oder einer körperlichen Erkrankung entstehen.

Der Verlauf depressiver Erkrankungen kann unterschiedlich sein:

  • Einmalige Episoden und wiederkehrende Verläufe, die folgenlos abklingen können
  • Chronische Verläufe mit Ausbildung von Symptomen, die das seelische Befinden nachhaltig einschränken können
Depression und Burnout

Ein Burnout entsteht durch Arbeitsüberforderung und anhaltende Erschöpfung. Das Gefühl des Ausgebranntseins ist kein Synonym für eine Depression. Ein Burnout kann aber ein Risikofaktor für die Entstehung einer Depression sein.

Manien

Menschen mit einer Manie erleben Phasen mit intensiven Hochgefühlen, übersteigerter Aktivität und übertriebenem Selbstwertgefühl. Oft überschätzen sie ihre Energie und ihre finanziellen Mittel in dieser manischen Phase. Ihre gute Laune kann schnell in Gereiztheit umschlagen. Sie verhalten sich unter Umständen rücksichtslos und sind sich nicht bewusst, welche Konsequenzen ihr Handeln hat. Nach einer manischen Phase haben sie oft Schuldgefühle.

Bipolare Störungen

„Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“ – das klingt so schön in Goethes Liebesgedicht! Dieses Wechselbad der Gefühle erleben Menschen mit einer bipolaren Störung: Auf manische Phasen mit Energie und Hochgefühl folgen depressive Phasen mit Niedergeschlagenheit, Desinteresse und Antriebslosigkeit.

Affektive Störungen: Symptome und Beschwerden

Patienten mit einer affektiven Störung erleben in der depressiven Phase der Erkrankung eine negative Stimmungslage.

Folgende Symptome sind bei einer Depression möglich

  • Depressive Stimmung
  • Antriebsarmut
  • Verlust von Interesse und Freude
  • Konzentrations- und Denkstörungen
  • Störungen des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens
  • Gefühle von Wertlosigkeit und Schuldgefühle
  • Zukunftsängste
  • Störungen des Appetits
  • mangelndes sexuelles Interesse
  • Ein- und Durchschlafstörungen
  • gelegentlich auch psychotisches Erleben

Depressionen können leichte bis schwere Ausprägungen haben. Bei schweren Verläufen dieser affektiven Störung entwickeln viele Patienten lebensmüde Gedanken, die zu einem Suizid führen können.

Die Manie hat diese Symptome, die mit der gehobenen Stimmung zusammenhängen

  • Erregung, übersteigerte Aktivität
  • gesteigerte Leistungsfähigkeit und Kreativität   
  • Rededrang, Gedankensprünge und starke Unruhe
  • vermindertes Schlafbedürfnis
  • Distanzlosigkeit im Umgang mit anderen Menschen
  • Enthemmung
  • Geringes Mitgefühl für Bedürfnisse anderer Menschen

Behandlung der affektiven Störung

Grundlage der Diagnose einer affektiven Störung sind ausführliche Anamnesegespräche und Untersuchungen:

  • Psychosomatisch-psychiatrisches Anamnesegespräch
  • Psychometrische Testverfahren
  • Klinisch körperliche Untersuchung
  • Klinisch apparative Untersuchungen
  • Stressdiagnostik
  • Konsiliarische Untersuchungen

Zur Behandlung von affektiven Störungen gibt es heute sehr effektive Behandlungsstrategien:

Ab einem gewissen Schweregrad sollte die Behandlung der affektiven Störung nicht mehr ambulant erfolgen, sondern stationär durchgeführt werden. Im stationären Rahmen können verschiedene therapeutische Maßnahmen so kombiniert werden, dass sie sich gegenseitig in ihrer Wirksamkeit verstärken.

Für jeden Patienten entwickeln wir einen individuellen Therapieplan. Affektive Störungen wie Depressionen und bipolare Störungen behandeln wir so, dass die Beschwerden gelindert werden und neue Phasen nicht entstehen oder hinausgezögert werden. Wichtig ist uns dabei das psychische Wohlergehen unserer Patienten. Sie lernen, mit Stressfaktoren besser umzugehen, damit sie schwierige Lebensphasen besser bewältigen können.

Wer Sie behandelt

Dr. phil. Nina Claus-Pröstler

Dr. phil. Nina Claus-Pröstler

Leitende Psychologin

MEDICLIN Zentrum für Psychische Gesundheit Donaueschingen

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